Traditions-Boxstall

Geschichte

Wir blicken voller Stolz auf unsere Geschichte zurück, aber noch mehr freuen wir uns auf die Zukunft. Mit jedem neuen Mitglied, jedem neuen Wettkampf und jeder neuen Herausforderung wächst unser Verein weiter. Unsere Mission bleibt dabei stets dieselbe: Menschen durch den Boxsport zu stärken, ihnen Selbstvertrauen zu geben und sie in jeder Hinsicht weiterzubringen.

Dein Team vom
Box-Ring Westerwald

Gegründet
1900

1947

Die Anfänge

Wer sich noch an den sportlichen Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg erinnert, denkt an die Aufbruchsstimmung und herzliche Kameradschaft. Jeder half jedem. Spitzenboxer scheuten sich nicht, selbst Jugendtruppen zu trainieren, selbstverständlich ohne einen Pfennig Entschädigung.

Werner Engelbert, seit seinem 8. Lebensjahr aktiv mit dem Amateurboxsport verbunden und in Westfalen zum Spitzenboxer aufgewachsen, kehrte nach dem Krieg als Kriegsversehrter nach Neitersen zurück.

Im Heimtraining fand er bald heraus, daß es bei intensiver, sportlicher Betätigung, trotz körperlicher Behinderung, noch möglich war, seinen geliebten Amateurboxsport der Jugend zugänglich zu machen.

In einem hiesigen Industriebetrieb als kaufmännischer Angestellter beschäftigt, interessierten sich einige junge Betriebsangehörige für den Amateurboxsport. Wo trainieren? – Nach Arbeitsschluß diente die Fabrikhalle der ortsansässigen Firma Georg als Trainingsstätte. Es mangelte jedoch an jeglichen Geräten, lediglich einige Springseile wurden für den Anfang organisiert. So bestand der Trainingsablauf zunächst aus Waldläufen, Gymnastik, Seilspringen und der Boxschule.

Die ersten Aktiven des jungen Teams waren: Egon Eichelhardt, Günter Weber, Walter Schlosser, Werner Gansauer, Hans-Richard Hähn, Erwin Sohnius und Werner Klein.

Anläßlich eines Zeltfest des damaligen Männergesangvereins Neitersen trat die junge Boxabteilung erstmals an die Öffentlichkeit. Ein Trainingsprogramm, umrahmt von einigen Sparringskämpfen, wurden in einem provisorischen Boxring abgewickelt. Zu dieser Zeit war das Fernsehen allgemein noch kein Begriff und der überwiegende Teil der Zuschauer hatte noch keinen Boxkampf gesehen. Werner Engelbert gab über den Trainingsablauf und die Sparringskämpfe Erläuterungen und wies u.a. auf das gute Boxen und den körperlichen Wert dieser Sportart hin. Aktive Sänger bestätigten: Bei diesen sportlichen Auftritten herrschte mehr Ruhe wie bei den gesanglichen Darbietungen!

Anfang der 50er Jahre konnte ein kleiner Saal in Obernau als Trainingsstätte benutzt werden. Wenn auch im Winter ungeheizt, so fanden sich doch die jungen Sportler -inzwischen auf über 20 angestiegen – zu den angesetzten Übungsstunden ein, um die Kondition und die boxerischen Fähigkeiten zu erlernen und zu verbessern. Auch das kalte Waschwasser – nach dem harten Training – wurde zu dieser Zeit nicht als Handikap empfunden.

Immer mehr junge Interessenten am Amateurboxsport kamen hinzu und so konnte Werner Engelbert, nach anfänglicher Skepsis, doch den Entschluß fassen, einen Boxverein zu gründen.

1947

1949

Erste Auftritte

Während des Sängerfestes des MGV Neitersen im Festzelt erfolgt der erste Auftritt der jungen Boxer in einem öffentlichen Trainigs- und Sparringsprogramm. 

1949

1950

Boxkämpe

Die ringfertigen Neiterser Boxer starten als Gastboxer schon für bestehende Box-Vereine im Landesverband Rheinland. 

1950

1953

Die Gründung



Bei der Gründungsversammlung des Box-Club Neitersen im Jahre 1953 – in der Gasıstätte des Trainingslokal in Obernau – wurde ein verkleinerter Vorstand gewählt. Mit Dr. med. Werner Neitzert, Flammersfeld wurde ein Förderer des Amateurboxsports gefunden, der die medizinischen Belange der jungen Sportler überwachte.

Das Wahlergebnis ergab:
1. Vorsitzender: Dr. med. Werner Neitzert, Flammersfeld,
2. Vorsitzender: Walter Petersohn, Altenkirchen,
Kassenwart: Emil Wagner, Neitersen,
Geschäftsführer und Trainer: Werner Engelbert, Neitersen.

1953

1955

Erste öffentliche Amateur-Box-Veranstaltung

Die erste öffentliche Amateur-Box-Veranstaltung wurde am 16. Januar 1955 im Saal der Gaststätte zum Wiedbachtal in Obernau abgewickelt. Gegner war die damalige Boxstaffel „BC Heros Bad Ems“. Da in allen Gewichtsklassen noch keine ringfertigen Athleten zur Verfügung standen, wurden Aktive vom benachbarten Verein „Rot-Weiß Wissen“ herangezogen. Der nur begrenzt zur Verfügung stehende Zuschauerraum war bis auf den letzten Platz besetzt und mancher Zuschauer musste sich mit einem Stehplatz auf Stühlen und Tischen begnügen.

Die bange Frage war: Wie werden sich die Erstlinge, die zum ersten Mal im Boxring stehen, verhalten? Zeigen sie Entschlossenheit, Leistungsbereitschaft, Selbstvertrauen, alles was ihnen im Training wiederholt „eingehämmert“ wurde, behalten sie auch die Kampfübersicht, wenn sie einmal die Abwehr und Deckung vernachlässigen und Treffer nehmen müssen? – Wenn auch nicht alles planmäßig verlief, die Feuerprobe war bestanden, obwohl das Gesamtergebnis 10 : 6 für die erfahreneren Bad Emser lautete.

1955

1961

Neuer Name: Box-Ring Westerwald

Im Laufe der Jahre entwickelte sich der BC Neitersen zu einer kampfstarken Staffel, die auch über die Grenzen des Rheinlandes hinaus ein gern gesehener Gast war.

Insgesamt trug der BC Neitersen – 1961 umbenannt in den „Box-Ring Westerwald“, da sich der überwiegende Teil der Aktiven wie auch passiven Mitglieder inzwischen aus dem gesamten Westerwald zusammensetzte – 178 Begegnungen aus. 102 Heim- und 76 Auswärtsstarts. Davon wurden 111 Siege erzielt, 39 Begegnungen gingen verloren und 28 endeten remis. Es gab Jahre, in denen nicht ein Monat verging, ohne daß eine Veranstaltung ablief. Der größte Teil dieser Mannschaftskämpfe fiel in die Zeit von 1955 bis 1970 mit 143 Heim- und Auswärtsstarts.

Bei Heimstarts in der Altenkirchener Stadthalle war der Saal oftmals überfüllt. Dazu trug u.a. bei, dass dem Publikum, neben gutem Sport, auch prominente Größen des Sports im Ring vorgestellt wurden.

1961

70er Jahre

Die 70er Jahre

Entschlußfähigkeit und Risikobereitschaft sind unzertrennbar
In der Zeit von 1955 bis Anfang der 70er Jahre war nicht nur die Zahl der Aktiven beträchtlich höher, sondern auch die Leistungsbereitschaft, die in enger Beziehung zum Leistungsvermögen steht, kennzeichneten nicht nur die Mannschafts-, sondern auch die Einzelerfolge etlicher Athleten des Vereins.

Waren es die großen und weltweiten Erfolge unserer Fußballer, die unseren Nachwuchs anspornten, so dürfen wir mit Stolz sagen, daß auch wir solch großen Vorbildern, wie unserem Max Schmeling, nacheiferten und unser Verein in den 60er Jahren auf nationaler, teilweise auch internationaler Ebene achtbare Erfolge erzielte.

Zielstrebigkeit führt zum Erfolg
Der aufstrebende Amateurboxsport führte dem Verein viele junge Kräfte zu. Wenn auch nicht alle Boxinteressenten das harte und gewissenhafte Training, das allein zum Erfolg führt, auf sich nehmen wollten, so schälten sich doch eine Reihe leistungsorientierter Athleten heraus.

70er Jahre

1968

Der Box-Nachwuchs

Die Gebrüder Gaa Ludwig, Hans, Dieter und Klaus zeigten in der Schüler- und Jugendklasse beachtliche Leistungen. Sie fanden in ihrem Vater, Helmut – früher aktiver Boxer in Köln – einen Befürworter des Amateurboxsports, der sich selbst noch am Training beteiligte.

Gerhard Dichtl entwickelte sich, aus der Jugendklasse aufgewachsen, zu einem talentierten Athleten, der leider allzu früh bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Unvergessen sind die Begegnungen von Walter Schlosser im Junior-Schwergewicht gegen seinen oftmaligen Rivalen Auerbach (Rot-Weiß Koblenz). Aber auch im Seniorenlager zeigte er gegen erfahrene Gegnerschaft beherzte Kämpfe.

Nach seinem Abgang war Rudolf Wagner zeitweise der Schwergewichtsvertreter des Vereins.

Von den Gebrüdern Heinz und Klaus Ditzel war Klaus der erfolgreichere Athlet. Obwohl, als Halbschwergewichtler, in der Reichweite oftmals benachteiligt, lieferte er, aufgrund seiner explosiven Schlagkraft, Kämpfe, die die Zuschauer in Begeisterung versetzten.

Aus dem Kreis der erfolgreichen Jugend- und Junioren-Boxern, Manfred und Jürgen Nikelowski, Bernd Hundhausen, Lothar Schmidt, Alfred Buttkau, Hermann Bullmann, Horst Müller, Horst Werner, Hartmut Brauer, Volker Schmidt und Joachim Oesterreich, zeigten etliche Athleten auch im Seniorenbereich beachtliche Leistungen:

Jürgen Nikelowski überraschte bei den Deutschen Amateur-Boxmeisterschaften 1963 in Freiburg und stand im Bantamgewicht in der Nationalstaffel gegen Holland. Er kämpfte u.a. repräsentativ in der Türkei (Istanbul/Ankara und Izmir) und war Mitglied des Olympia-Kaders 1963/64 im Bantamgewicht. Während seiner Bundeswehrzeit startete er bei den Luftwaffen-Weltmeisterschaften in der gleichen Gewichtsklasse.

Heinz Grau, von einem Kämpferherz ohnegleichen beseelt, war der Boxer, der die Zuschauer in seinen Begegnungen in helle Begeisterung versetzte. Jeder seiner Kämpfe verdient eine besondere Note, denn er verfügte über den gewissen Instinkt, der den wahren Boxer ausmacht.

Ludwig Gaa, Hermann Bullmann, Joachim Oesterreich und Horst Werner konnten ebenfalls, auch während ihrer Dienstpflicht in der Bundeswehr-Boxstaffel bemerkenswerte Leistungen erzielen.

1968

1969

Die Neuzugänge

Durch Wohn- und Arbeitsplatzwechsel stießen Peter Grobla und Harry Schilling zum Box-Ring Westerwald.

Peter Grobla, 1958 DDR-Juniorenmeister, war in den 60er Jahren vom Halbmittelgewicht bis ins Schwergewicht ein Boxer, der eine ausgeprägte Entschlußfähigkeit zum Kampfgeschehen hatte. 1960 holte er sich den Titel als Rheinlandmeister und vertrat den Landesverband Rheinland wiederholt auf Deutschen Meisterschaften.

Harry Schilling war bereits am Niederrhein mehrfach Titelträger im Halbweltergewicht und stand in der gleichen Gewichtsklasse in der Nationalstaffel gegen Ungarn. Auch in die höheren Gewichtsklassen hineingewachsen, stellte er immer noch seine ausgefeilte Technik unter Beweis und errang 1969 den Titel als Rheinland-Meister im Halbschwergewicht. Er startete mehrfach in der Verbandsstaffel im Länderpokal-Turnier.

1965 zog auch Ludwig Eich (heute Mitglied des Bundestages), die Kampfhandschuhe an und entwickelte sich, durch intensives Training, zu einer starken Stütze des Vereins im Halbschwergewicht.

Hierzu einige spezifische Anmerkungen des Boxtrainings: Vielfach sind diese mit einigen allgemeingültigen Merkmalen jeden Trainings identisch, unter dem Aspekt des Boxtrainings erhalten sie aber ein besonderes Gewicht. Durch das Boxtraining wird der Athlet befähigt, harte Auseinandersetzungen im sportlichen Zweikampf zu führen. Diese Erkenntnisse verkörperte Ludwig Eich auch auf politischer Ebene,

1969

1971

Der Neubeginn

Durch Bundeswehr/Arbeits- und Wohnsitzwechsel fiel die Staffel des Box-Ring Westerwald Anfang der 70er Jahre auseinander. Teils traten auch schon aus Altersgründen einige Athleten vom aktiven Boxen zurück. 1975 verabschiedete sich auch Hartmut Brauer vom Ringgeschehen, nachdem er sich bis zum Finale der Rheinland-Meisterschaften durchgekämpft hatte.

Um Neuland zu gewinnen, führte der Box-Ring Westerwald mit einer verjüngten Staffel Mannschaftskämpfe in Buchholz / Asbach / Neustadt / Horhausen / Montabaur / Bad Marienberg usw. durch. Der erhoffte Zulauf von talentierten Schülern und Jugendlichen entsprach jedoch nicht den Erwartungen. Die wenigen, interessierten Neuzugänge mussten erst einmal aufgebaut werden. Da aber der Aufbau eines guten Amateurboxers etliche Jahre in Anspruch nimmt, blieben eine Reihe von Athleten wieder auf der Strecke, da sich ihre Vorstellungen nicht mit einem zielgerichteten, intensivem Training deckten.

1971

1974

Das neue Sportzentrum

Mit der Errichtung des Sportzentrums Altenkirchen im Jahr 1974 ging, mit Unterstützung der Verbandsgemeinde Altenkirchen, ein langgehegter Wunsch der Vereinsleitung in Erfüllung. 

In der Mitte der Halle wurde ein Flachring mit Ringbeleuchtung installiert, der für Sparringskämpfe, aber auch für Kleinveranstaltungen seinen Zweck erfüllt.

Im Jahr 1980 konnte – u.a. durch Beihilfen der Verbandsgemeinde Altenkirchen und des Kreises Altenkirchen – ein Box-Hochring angeschafft werden, womit auch die oftmaligen Schwierigkeiten mit dem veralteten Hochring beseitigt wurden.

Anerkennung gilt auch der Ortsgemeinde Neitersen, die in der neuerstellten Mehrzweckhalle die notwendigen Vorrichtungen für die Aufstellung eines Flachringes einbauen ließ, so daß auch hier in den vorgesehenen Trainingsstunden, in dieser Hinsicht, kein Mangel auftritt.

Sowohl in Altenkirchen wie auch in Neitersen stehen Übungsleiter des Vereins, neben der Vorbereitung der Sportler auf den Wettkampfsport, auch den „Nurtrainierern“ und die sich in ihrer Freizeit fithalten wollen, stets zur Verfügung.

1974

80er - 90er Jahre

Die Talente

Talente müssen oft geweckt werden …

Wenn auch das Mannschaftsgefüge nicht mehr der Geschlossenheit früherer Jahre entsprach, so fanden sich doch immer wieder junge Athleten zusammen, die das Amateurboxen erlernen wollten, teils um sich körperlich zu stählen, aber auch einige waren entschlossen, aktiv in den Ring zu steigen.

Ende der 70er und in den 80er Jahren schälten sich wieder einige Talente heraus. Peter Mönnich kämpfte 1977 in der Junioren-Rheinland-Auswahl im Länderkampfgegen Österreich in Wels, gegen den Spitzenboxer, Jürgen König (später Österr. Staatsmeister und Olympia-Teilnehmer), dem er nach beherztem Kampf unterlag. Peter Krafft, Stefan Kaufmann und Marc Funke entwickelten sich als talentierte Nachwuchsboxer. Stefan Kaufmann zeigte 1988, trotz mangelnder Kampferfahrung, ausgezeichnete Leistungen, wurde 2. Rheinlandmeister im Federgewicht und 2. Regionalmeister Südwest im Leichtgewicht.

Aus dem Kreis von einigen talentierten Nachwuchsboxern ist Rene Müller als der z.2. stärkste Athlet zu nennen. Er errang in Folge 1991 und 1992 den Titel als Rheinlandmeister im Halbmittelgewicht.

Rene Müller gewann den Titel der Rheinland-Meisterschaft im Halbmittelgewicht 1992.

1989 bis 1991 wurden in der Sporthalle Altenkirchen mit durch Bayer 04 Leverkusen verstärkter Staffel Mannschaftskämpfe gegen den Deutschen Mannschaftsmeister 1988, CSC Frankfurt, Polizei Duisburg und die Kampfgemeinschaft Saarbrücken durchgeführt, die sämtlich guten Sport brachten.

80er - 90er Jahre

Werner Engelbert

Gründer

Ein Mann, hochverdient und im Amateurboxsport von jedermann gekannt, geachtet und verehrt. 

Es gibt viele Stationen, die es wert sind, aufgezählt zu werden, wenn es darum geht, Meilensteine, auf sportlicher Ebene, im Leben von Werner Engelbert aufzuzeigen.

Als Wettkämpfer:
1928 – 1945
für BC Altena 1926 (1928-1940),
für SC Colonia Köln 06 (1940-1941),
für die Nord- und Ostsee-Boxstaffel der Kriegsmarine (1941-1 945),
Ausgetragene Kämpfe: 153, 127 gew.,
Repräsentativ: 28 x.

1937 Westfälischer Juniorenmeister (Fliegengewicht)

1939 Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften in Essen (Fliegengewicht), Mitglied der National-Nachwuchsstaffel (Fliegen- und Bantamgewicht), Olympia-Kader 1939/40 (Bantamgewicht).

1943 Gaumeister Osthannover (Leichtgewicht),
Teilnehmer Deutsche Meisterschaften in Heidelberg und Kassel (Leichtgewicht), Turniersieger der Kriegsmarine (Leichtgewicht).

1944 Gaumeister Schleswig-Holstein (Leichtgewicht).

Als Funktionär
Vereinsvorsitzender Box-Ring Westerwald von 1957 und weiterhin,
Pressewart des ABV Rheinland 1957-1978,
Jugendwart des ABV Rheinland 1965-1968,
Sportwart des ABV Rheinland 1968-1978,
Präsident des ABV Rheinland 1978-1989,
Ehrenpräsident des ABV Rheinland 1989 und weiterhin.

Als Kampfrichter
Ab 1961 bis 1985, ununterbrochen im ABV Rheinland, überregional ‚und international für den DABV, Zeitnehmer bei der Olympiade 1972: in München im Olympischen Boxturnier.

Zahlreiche Ehrungen wurden ihm in seiner langen Laufbahn als aktiver Boxer und als Funktionär verliehen.
Und doch ist die Aufzählung der Stationen im Sport nur ein Stück jener Personenbeschreibung, die weniger Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Es gibt herausragende Merkmale, die für Werner Engelbert typisch, wenn nicht gar kennzeichnend sind:

Die Kunst zuhören zu können, ist so stark ausgeprägt, wie etwas vermitteln zu können. Aber er hat auch andere, viel menschlichere Merkmale. Obwohl er eine ruhige Art von Mensch ist, liebt er die Geselligkeit, den Wein, das Gespräch über die schönen Dinge, um dann wieder der Jugend, etwa im Sport, ganz nahe zu sein. Und dann fällt auf, wie hoch der Maßstab ist, den er sich selbst legt. Werner Engelbert ist selbstkritisch. Wer ihn ein wenig näher kennt, der weiß, wie sehr er sich damit belasten kann, wenn beispielsweise Veranstaltungen nicht nach Plan ablaufen. Wenn aber sportlich und organisatorisch die Zielsetzung erreicht wird, könnte er die Welt umarmen.

Ein Wechselbad zwischen Resignation und Gipfelglück hat er in den Jahren, da der Boxsport einer bestimmten Gegnerschaft ausgesetzt war, öfter hinnehmen müssen. Er hat einen schweren Stand gehabt und hat ihn noch, den Amateurboxsport der Jugend zugänglich zu machen und den Gegnern zu beweisen, daß er sich mit anderen Kampfsportarten durchaus messen kann, was die Unfallziffern der Statistik beweisen. Er kann mit Stolz beweisen, daß sich in der 40-jährigen Vereinsgeschichte des Box-Ring Westerwald keine ernsthaften Verletzungen ergeben haben. Gib es ein besseres Kompliment?

Worte der Würdigung zu finden über diesen Mann, der mehr getan hat als man fairerweise von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter verlangen darf, bedürfen der Überlegung.

Es ist verständlich, daß sein Interesse besonders seinem Verein gilt, dessen Vorsitzender und Begründer er ist. Aber auch als Präsident und heutiger Ehrenpräsident des ABV Rheinland hat er sich für die Förderung und Belange des Verbandes jahrzehntelang stets eingesetzt.

Werner Engelbert hat dem Sport im Rheinland und darüberhinaus viel gegeben. Als Mensch wie auch als Funktionär. Und er hat auch dem Vorurteil jener etwas genommen, daß die Funktionäre im Sport eitle, mediensüchtige und erfolgsheischende Zeitgenossen sein müssen, die erst sich und dann vielleicht die Sache sehen.

Er, der heiter, besinnlich, immer aber fair ist, gehört zu den vielen, die positive Beispiele eines ganz und gar nicht unredlichen Funktionärstums sind. Und von den vielen, dessen Namen man in Anerkennung und Respekt ausspricht, gehört Werner Engelbert.

Ein Sportkamerad aus der „Gemeinschaft der Goldnadelträger im Deutschen Amateur-Box-Verband“.

Westfälischer Juniorenmeister 
1937

Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften
1939

Mitglied der National-Nachwuchsstaffel

Olympia-Kader
1939/40

Gaumeister Osthannover
1943

Teilnehmer Deutsche Meisterschaften
1943

Turniersieger der Kriegsmarine
1943

Gaumeister Schleswig-Holstein 1944

Dr. med. Werner Neitzert

Mitbegründer

Seit über 40 Jahren Arzt der Boxer.

Dr. med. Werner Neitzert ist Mitbegründer des Box-Club Neitersen und übernahm in den ersten Jahren den 1. Vorsitzenden des jungen Vereins.

Seit 40 Jahren ist er schon Ringarzt bei den Boxern des Box-Ring Westerwald. Seine Bemühungen waren stets, neben gutem Sport, dem Publikum namhafte Persönlichkeiten des Sports im Altenkirchener Ring vorzustellen.

Er kümmerte sich auch aktiv um das Leben an der Basis. Als er 1957 den Vorsitz des Vereins, aus beruflicher Überlastung, abgeben mußte, blieb er seinen boxsportlichen Verpflichtungen mit großer Energie treu.

1967 wurde Dr. Neitzert Landesverbandssportarzt des ABV Rheinland und gehört seitdem der Ärztekommission des Deutschen Amateur-Box-Verbandes an. Die Übernahme der ehrenamtlichen ärztlichen Aufsicht bei Vereins- und Verbandsveranstaltungen war für ihn stets Selbstverständlichkeit.

Seine großen Verdienste um den Amateurboxsport wurden durch die Verleihung der Goldenen Ehrennadel des ABV Rheinland, des Sportbundes Rheinland, der Goldenen Ehren- und Verdienstnadel des Deutschen Amateur-Box-Verbandes gewürdigt. Ehrungen der Verbandsgemeinde Altenkirchen reihen sich in die Fülle der Auszeichnungen ein.

1992 wurde Dr. Neitzert zum Ehrenmitglied des Box-Ring Westerwald ernannt.

Auf dem Verbandstag des ABV Rheinland 1993 kandidierte er nicht mehr als Verbandsarzt.

Für seine großen Verdienste um den Amateurboxsport wurde ihm, einstimmig, die Ehrenmitgliedschaft des ABV Rheinland verliehen.

Hartmut Brauer

Ausbilder

Vom Boxschüler zum Ausbilder und Förderer des Amateurboxsports.

Ein Verein braucht, neben der Bereitschaft der Jugend zur aktiven Ausübung des Amateurboxsports, ehrenamtliche Mitarbeiter, die sich bereit erklären, einen großen Teil ihrer Freizeit dafür zu opfern, daß der Sport funktioniert.

Hartmut Brauer hat, nach Abschluss seiner aktiven Laufbahn, dem Verein seine Mitarbeit nicht versagt. Er setzt sich für die Förderung unserer Sportart ein und ist immer bemüht, durch Ausbildungs- und Fortbildungslehrgänge sein Wissen auf der Ebene des Amateurboxsports zu erweitern und zu vertiefen.

Er begann seine Boxlaufbahn mit 13 Jahren. Nach mehrmaligem Anlauf stieg er 1960 erstmals in den Ring.

Er bestritt 86 Kämpfe, von denen er 18 durch k.o. gewann. Repräsentativ für den ABV Rheinland 8 x.

1961 und 1962 errang er die Rheinland-Meisterschaft im Junior-Halbmittelgewicht.

Bei den Deutschen-Polizei-Meisterschaften 1963 in Mönchen-Gladbach unterlag er im Halbfinale, als 19-jähriger, dem erfahreneren und späteren Deutschen-Polizei- Meister, Paul Hogh (Stuttgart) nur knapp nach Punkten.

1964 holte er sich den Titel als Rheinland-Meister im Halbmittelgewicht, scheiterte in den folgenden Jahren jeweils im Endkampf in den Gewichtsklassen Mittel- bis Halbschwergewicht.

Oft stand er mit der damaligen Deutschen Spitzenklasse im Ring. Sein Kampfrekord weist u.a. Begegnungen gegen den Silbermedaillengewinner der Olympiade 1964 in Tokio, Emil Schulz (1. FC Kaiserslautern), Werner Minuth (Hamburg), Günter Valtinke (Köln), den 6-fachen Deutschen Hochschulmeister, Reinhard Krückemeyer (Herdorf), die beiden Armee-Weltmeister Emil Wichert (Hamm/Westf.) und Jackson (USA) aus.

1975 beendete er seine aktive Laufbahn.

Neben seiner Weiterbildung als Übungsleiter und B-Trainer vervollständigte er seine erworbenen Kenntnisse auch auf der Ebene des Kampfrichterwesens. Im Oberschiedsgericht auf Deutschen Meisterschaften eingesetzt, machte er sich auch -anläßlich der Vorbereitungskämpfe auf die Weltmeisterschaften 1993 zwischen den Nationalstaffelboxern Deutschland und Cuba – praktisch mit der neuen Computer-Punktrichtertechnik vertraut,

Ausbildung als Trainer/Kampfrichter und Funktionär:

1979 Erwerb der Übungsleiterlizenz (Fachrichtung Boxen)

1980 Erwerb der Kampfrichterlizenz

1983 Erwerb der B-Trainer-Lizenz
Ausbilder: Landestrainer Nordrhein-Westfalen Karl-Heinz Johannpeter, Hamm ( ehemaliger Deutscher Meister)

1987/88 Sportwart des ABV Rheinland

Auszeichnungen
Für seine Verdienste um die Förderung des Amateurboxsports wurde er, neben weiteren Auszeichnungen,

1988 mit der Goldenen Ehrennadel des ABV Rheinland und

1989 mit der Silbernen Kämpfer-Ehrennadel des ABV Rheinland ausgezeichnet.

Rheinland-Meister
1961

Rheinland-Meister
1962

3. Platz Deutsche-Polizei-Meisterschaften
1963

Rheinland-Meister
1964

Meistertafel

Titel

Brauer, Hartmut
Rheinld .Meister 1961/62 (Jun.-Halbmittel)
Rheinld.Meister 1964 (Sen.-Halbmittel)
3. bei den Deutschen-Polizei-Meisterschaften 1963 (Mittel)

Bullmann, Hermann
Rheinld.Meister 1957 (Jun.-Leicht)

Buttkau, Alfred
Rheinld.Meister 1957 (Jun.-Mittel)

Dichtl, Gerhard
Rheinld.Meister 1958 (Jun.-Halbwelter)

Gaa, Klaus Rheinld.Meister 1966 (Igd.-Pap.)

Grobla, Peter
DDR-Juniorenmeister 1958 (Jun.-Welter)
Rheinld.Meister 1960 (Sen.-Halbmitiel)
Teilnehmer an vier Deutschen Meisterschaften

Kaufmann, Stefan
2. Regionalmeister Südwest 1988 (Sen.-Leicht)

Müller, Horst
Rheinld.Meister 1961 (Sen.-Halbwelter)

Müller, Rene
Rheinld.Meister 1991/92 (Sen.-Halbmittel)

Nikelowski, Jürgen
Rheinld.Meister 1963-66/1968 (Sen.-Bantam)
Teilnehmer an vier Deutschen Meisterschaften
Nationalstaffelboxer

Nikelowski, Manfred
Rheinld.Meister 1963 (Sen.-Fliegen)

Oesterreich, Joachim
Rheinld.Meister 1962 (Jun.-Welter)

Schilling, Harry
Niederrhein-Meister 1957-1961 (Sen.-Halbwelter)
Rheinld.Meister 1969 (Halbschwer)
Teilnehmer an sechs Deutschen Meisterschaften
Nationalstaffelboxer

Schmidt, Volker
Rheinld.Meister 1968 (Jun.-Halbmittel)

Werner, Horst
Rheinld.Meister 1960 (Jun.-Halbmittel)
Deutscher Luftwaffenmeister 1963
Nato-Vize-Europameister 1964 (Halbschwer)

Auszeichnungen

Ehrungen

Goldene Ehrennadelträger
des Deutschen Amateur-Box-Verband e.V.
Dr. med. Werner Neitzert, Altenkirchen
Werner Engelbert, Neitersen

Goldene Verdienstnadel
des Deutschen Amateur-Box-Verband e.V.
Dr. med. Werner Neitzert, Altenkirchen
Werner Engelbert, Neitersen

Goldener Ehrenring
des ABV Rheinland e.V.
Werner Engelbert, Neitersen

Goldene Ehrennadelträger
des ABV Rheinland e.V.
Dr. med. Werner Neitzert, Altenkirchen
Werner Engelbert, Neitersen
Walter Petersohn, Altenkirchen
Egon Eichelhardt, Niederingelbach
Hartmut Brauer, Altenkirchen
Jürgen Nikelowski, Walterschen
Peter Grobla, Flammersfeld

Ehrenmitgliedschaft
Dr. med. Werner Neitzert
(Ehrenmitglied des ABV Rheinland und Box-Ring Westerwald)
Werner Engelbert
(Ehrenpräsident des ABV Rheinland)

Goldene Ehrennadelträger
des Sportbund Rheinland e.V.
Dr. ıned. Werner Neitzert, Altenkirchen
Werner Engelbert, Neitersen

Ehrenplakette des Landkreises Altenkirchen
Dr. med. Werner Neitzert, Altenkirchen
Werner Engelbert, Neitersen
Egon Eichelhardt, Niederingelbach